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Von Frau Dr. Anette Endler, Vorsitzende des Pfarrgemeinderats St. Severin, Juli 1999

Willkommen und Abschied
Liebe Pfarrgemeinde
Nicht nur das Rad der Uhr dreht sich unaufhörlich weiter -- auch das Rad unseres Gemeindelebens geht weiter. Das wird uns besonders bewußt, wenn es gilt Abschied zu nehmen.
Der Abschiedsreigen wurde von unseren beiden Pastoralassistenten Regina Altendorfer und Robert Stefanovics eröffnet, die zwei bzw. drei Jahre bei uns waren und sich in verschiedenen Bereichen unserer Gemeinde engagierten. Für Ihr Mühen möchte ich mich ganz herzlich bedanken.

Am 25. Juli hieß es dann erneut Abschiedsgottesdienst feiern. Herr Pfarrer Fink wurde an die Münchner Pfarrei St. Ludwig berufen. In den 31/2 Jahren, in denen Herr Pfarrer Fink bei uns war, hat er sich hervorragend in unsere Gemeinde eingearbeitet. Er kennt nicht nur das, was die Gemeinde im Innersten zusammenhält, sondern auch das, was die Gemeinde umhüllt: Die Kirchtürme wurden bestiegen und mußten ihr Innerstes ihm preisgeben und über Häuser, Zäune, Hecken, selbst Kanalanschlüsse konnte er so kompetent sprechen, als ob er sich sein Leben lang nur mit solchen Dingen beschäftigt hätte. Im letzten Winter, als der Mesner krankheitsbedingt nicht kommen konnte, vertauschte der sportliche Radfahrer das Rad kurzerhand mit der Schneeschippe und bahnte für die Gläubigen eine Woche lang Wege durch hohe Schneemassen. Wenn Pfarrer Fink sah, wo Not an Personal war, versuchte er zusätzlich zu seiner vielen pfarrlichen Arbeit die Lücke auszufüllen -- ohne viel Aufhebens zu machen.
Mit seiner Gitarre war er auch beim Seniorenfasching in Hochbrück ein gern gesehener Gast und trug Heiteres mit besinnlichem Hintergrund und Moritaten gekonnt vor. Für Karl Valentin hat er dabei ein besonderes Faible gehabt -- wohl, weil auch seine Sketche sehr hintersinnig sind.
Seine ruhige Art und diplomatischen Fähigkeiten haben manche verfahrene Diskussion wieder eine Runde weiter gebracht, und ausgleichend verstand er es, zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen und Ansichten der Gemeinde zu vermitteln. Sein großer Kenntnisstand und reicher Erfahrungsschatz kam uns auch im Pfarrgemeinderat zugute, der sich nach der letzten Wahl überwiegend aus Neulingen zusammensetzte.

Wichtig waren ihm die Gottesdienste, wobei er die Andachten und Werktagsgottesdienste ebenso sorgfältig wie die Sonntagsfeier vorbereitete. Die Gläubigen spürten dabei, daß er hinter seinem Tun und Handeln mit ganzer Person stand. Besonders der bewußte Vollzug der Sakramente war ihm ein Anliegen. In vielen Einzelgesprächen bereitete er Eltern auf die Taufe ihres Kindes und Ehepaare auf die Eheschließung vor. Treu saß er Samstag für Samstag im Beichtstuhl um dazusein für Menschen, die sich mit Gott versöhnen wollten.
Für die Gemeinde und für mich war er jederzeit ansprechbar, und in die Öffentlichkeitsarbeit in Form des Pfarrbriefes steckte er viel Arbeit: übersichtlich, ansprechend durch Bilder sollte er sein und auch die Kinder nicht vergessen.

Dies ist nur ein kurzer Abriß, wie ich Herrn Pfarrer Fink erlebt habe. Ihnen fallen sicher noch genügend Begegnungen mit unserem freundlichen und hilfsbereiten Pfarrer Fink ein. So bleibt mir nur zu sagen, daß wir sehr traurig von ihm Abschied nehmen und hoffen, daß er sich gut in seiner neuen Gemeinde einlebt.

Dank möchte ich hier auch ausdrücklich seiner Pfarrhaushälterin Frau Kuczora sagen. Sie wirkte bescheiden im Hintergrund, aber nur ihrem energischen Auftreten haben wir es zu verdanken, daß Herr Pfarrer Fink nicht vor lauter Arbeit das Essen vergessen hat und uns nicht vom Fleisch gefallen ist. Sie war die gute Fee, die das Haus in Ordnung hielt und so Pfarrer Fink Zeit für seine mannigfachen Aufgaben verschaffte. Vielleicht haben wir ihre Fürsorge für zu selbstverständlich hingenommen und zu selten diesen Dienst gewürdigt.

Auch für mich gilt es ab August für ein Jahr Abschied zu nehmen. Mein Mann wird beruflich in den neuen Bundesländern tätig sein, und ich werde ihn begleiten. Dankenswerter Weise haben sich meine Stellvertreter Herr Dr. Henrichs und Frau Loschert bereit erklärt, die Leitung des Pfarrgemeinderats in diesem Zeitraum zu übernehmen.

Nach soviel Abschied: was bleibt ?
Frau Dr. Munk und das Pfarrbüroteam sorgen für Kontinuität. An dieser Stelle herzlichen Dank. Sie haben mich alle immer hervorragend bei meiner Arbeit unterstützt!
Gott sei Dank müssen wir nicht nur Abschied nehmen, sondern dürfen auch willkommen heißen: Herrn Pfarrer Bodo Windolf und Herrn Pastoralssistenten Johannes Fichtl.
Ich hoffe, sie erleben beide einen guten Neuanfang und leben sich gut in unserer Gemeinde ein.

Nun wünsche ich Ihnen allen Gottes Schutz und Geleit und freue mich auf ein Wiedersehen mit Ihnen allen in einem Jahr:

Ihre
Dr. Anette Endler
(PGR-Vorsitzende)